Amrumer Strandbuden:
Die Amrumer Strandbuden werden seit Generationen jedes Jahr auf’s Neue auf dem Kniepsand, einer 10 km2 großen Sandbank im Süden der Nordseeinsel, errichtet.
Grundsätzlich nicht erlaubt, jedoch stillschweigend geduldet, bestehen die Buden - Ehrensache auf der Insel mit Strandräubervergangenheit - ausschließlich aus dem, was das Meer freigegeben hat: Strandgut. Nach jeder neuen Flut, nach jedem Sturm machen sich die Bewohner auf, um neues Material zu sammeln und die Buden mit neuen Fundstücken, die ihnen das Meer geschenkt hat, zu erweitern.
Am Ende der Saison werden die Buden abgebaut, auseinander genommen und verschwinden wieder dorthin, von wo sie gekommen sind; Sie werden komplett im Sand vergraben, so dass von ihnen nichts mehr zu sehen ist und Meer und Wetter ihnen nichts anhaben kann. So schlummern sie unter dem Strand, bis sie im kommenden Jahr wieder geborgen werden und den Bewohnern Zuflucht gewähren vor dem stetigen Wind, draußen in der Sandwildnis, an der Kante zur Nordsee.
Wie der immer währende Gezeiten-strom aus Ebbe und Flut, erstehen und vergehen die Buden Saison für Saison neu, füllen sich mit Leben und Geschichten, laden Wanderer ein zum Verweilen und trotzen Wind und Wetter.
Die Hütten selber werden vererbt oder verschenkt - nicht verkauft und ihre Geschichte wird von einer Generation an die nächste weitergegeben. Doch auch hier im Kleinen zeigt sich die Veränderung und Vergänglichkeit unseres Alltags und unserer Lebensräume. Angesichts fortschreitender globaler Industrie- und Handelsbedingungen scheint diese außergewöhnliche Tradition langsam zu verschwinden. Durch die Zunahme der Containerschifffahrt gibt es immer weniger geeignetes Treibgut und die Zahl der Buden ist in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen.
Nebelbäume: